Einzelfuttermittel
Wärmebehandelte Gerstenflocken als hygienisch hochwertige und leicht verwertbare Energiequelle für Tiere mit erhöhtem Energiebedarf
Im Vergleich zum Hafer hat die Gerste zwar einen etwas höheren Energiewert, damit der Körper die enthaltene Energie aber auch nutzen kann, ist die hydrothermische Behandlung entscheidend. Erst durch diese Wärmebehandlung wird die enthaltene Stärke für den Dünndarm leicht aufschließbar und kann dann in Energie umgewandelt werden.
Mit einem eher niedrigen Rohfasergehalt von ca. 5% wird die Gerste vornehmlich als Stärketräger in der Futterration eingesetzt, wodurch die Futtermenge bei den unterschiedlichen Tierarten abzuwägen und zu begrenzen ist. Als ß-Glukan-reiches Getreide liefert die Gerste beispielsweise für das Pferd positive und verdauungsfördernde Effekte, für andere Spezies wie Geflügel, limitiert ein hoher ß-Glucan-Gehalt jedoch die Verdaulichkeit und muss dann auch in der Fütterungsmenge begrenzt werden.
Analytische Bestandteile und Gehalte
Rohprotein | 10,60 % |
Rohfett | 2,00 % |
Rohfaser | 5,00 % |
Rohasche | 2,50 % |
Calcium | 0,07 % |
Phosphor | 0,35 % |
Stärke | 52,8 % |
Zucker | 2,30 % |
Verdauliches Rohprotein (vRp) | 83,4 g/kg |
Dünndarmverd. Rohprotein (pcvRp) | 67,9 g/kg |
Verdauliche Energie (MJ DE) | 12,5 MJ/kg |
Umsetzbare Energie (MJ ME) | 11,6 MJ/kg |
Fütterungsempfehlung:
Für Pferde: Als Energieträger wurde die Gerste traditionell in der Pferdefütterung im Orient eingesetzt und findet heute gerne in Futterrationen von Sport- und Zuchtpferde Anwendung. Als Alternative zum Hafer muss der höhere Energiegehalt berücksichtigt werden, weshalb 1kg Hafer durch 0,9kg Gerstenflocken zu ersetzen sind.
Für Hühner und andere Geflügelarten: Im Hühnerfutter werden Gerstenflocken zur Energieaufwertung eingesetzt, aber durch die hohen Gehalte an ß-Glukanen sollte die Einmischrate ins Alleinfutter begrenzt werden, um eine gute Verwertbarkeit des Futters zu gewährleisten: Für Junghennen und Hühnerküken empfehlen wir eine Einmischrate von ca. 15-20%, für Legehennen, Legewachteln und Elterntiere bis zu 40%, Elterntiere von Wassergeflügel bis zu 60%.
Für Kleintiere: Wie bei allen Getreidearten ist auch bei der Gerste Vorsicht geboten, um den Verdauungstrakt von Kaninchen und Nagern nicht zu belasten. In besonderen Situationen kann es aber sinnvoll sein, die Fütterung energetisch aufzuwerten.
Die Gerstenflocken können z.B. über die Wintermonate oder auch für trächtige Tiere als energiereiche Futterergänzung angeboten werden. Um die Beschäftigung der Tiere zu fördern, empfehlen wir 0,5-1 Teelöffel unter die frische Einstreu oder im Heu zu verteilen.
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