Einzelfuttermittel
Hydrothermisch gewalzter Hafer als hochverdauliche Energiequelle für Tiere mit erhöhtem Leistungsanspruch oder geschwächte Tiere
Hafer verfügt über hohe Gehalte an verdauungsfördernden Schleimstoffen (ß-Glucane), einen vergleichsweise hohen Fettgehalt und relativ hohe Mengen an ungesättigten Fettsäuren, wie der essentiellen Linolsäure. Das Haferprotein zeichnet sich gegenüber anderen Getreidearten durch eine besonders hohe Menge an Lysin aus, das ein wichtiger Eiweißbaustein für gesundes Wachstum und für eine gut funktionierende Immunabwehr ist.
Die leicht verdauliche Stärke kann vom Pferd zu 85% im Dünndarm aufgeschlossen und in schnell verfügbare Energie umgewandelt werden – das hat den Hafer als traditionelles Kraftfutter in der Pferdefütterung so berühmt gemacht.
Der hohe Spelzanteil (ca. 25%) macht den Hafer zur faserreichsten Getreideart und je nach Tierart wird dadurch der Kauprozess mit verbesserter Einspeichelung gefördert. Mit seinem engen Calcium : Phosphor - Verhältnis kann Hafer auch sehr gut in eine calciumreduzierte Fütterung integriert werden, bei Standardrationen muss der hohe Phosphorgehalt aber gegebenenfalls mithilfe eines Mineralfutters ausgeglichen werden.
Durch die Wärmebehandlung bei unserem Walzvorgang werden fettspaltende Enzyme im Haferkorn inaktiviert und die Körner bleiben stabil. Nachteile wie Pilzbesatz und Fettverderb, wie sie beim normalen Quetschvorgang mit einer Haferquetsche entstehen können, sind daher bei unserem Walzhafer durch die hydrothermische Walzung ausgeschlossen. Die geringfügige Melassierung sorgt zusätzlich für eine längere Haltbarkeit.
Zusammensetzung
Hafer (geflockt) | 97,0 % |
Rübenmelasse | 3,0 % |
Analytische Bestandteile und Gehalte
Rohprotein | 10,80 % |
Rohfett | 4,50 % |
Rohfaser | 10,00 % |
Rohasche | 2,90 % |
Calcium | 0,10 % |
Phosphor | 0,30 % |
Stärke | 38,0 % |
Verdauliches Rohprotein (vRp) | 84,8 g/kg |
Dünndarmverd. Rohprotein (pcvRp) | 69,4 g/kg |
Verdauliche Energie (MJ DE) | 12,0 MJ/kg |
Umsetzbare Energie (MJ ME) | 11,0 MJ/kg |
Fütterungsempfehlung:
Für Pferde: Aufgrund der leicht verfügbaren Energiedichte in Verbindung mit dem hohen Gehalt an Lysin und wertvollen Fettsäuren wird Hafer gerne an Sport- und Zuchtpferde gefüttert. Er enthält wenig Calcium aber viel Phosphor, bei klassischen Heu-Hafer-Rationen ist daher die Korrektur durch ein ausgewogenes Mineralfutter notwendig.
Für Hühner und andere Geflügelrassen: Da sich ein gewisser Rohfaseranteil im Futter positiv auf die Bakterienflora im Darmtrakt des Geflügels auswirkt, bietet Hafer mit seinem hohen Spelzanteil eine sinnvolle Ergänzung um Imbalancen der Darmflora, die sich u.a. durch Federpicken äußern können, auszugleichen.
Um negative Effekte auf die Eiweißverwertung im Körper bei überhöhten Rohfasergehalten in der Fütterung zu vermeiden, sollte die Haferfütterung aber begrenzt werden. Für Junghennen und Hühnerküken empfehlen wir eine Einmischrate von ca. 10% ins Alleinfutter, für Legehennen und Elterntiere kann bis zu 20% eingemischt werden.
Für Kleintiere: Wie bei allen Getreidearten ist auch beim Hafer grundsätzlich Vorsicht geboten, um Kaninchen und Nager artgerecht zu ernähren. In besonderen Situationen kann es aber sinnvoll sein, die Fütterung energetisch aufzuwerten.
Der Walzhafer kann z.B. über die Wintermonate, bei Abmagerung bspw. nach einer Erkrankung oder auch für trächtige Tiere als energiereiche Futterergänzung angeboten werden. Gewichtsverlust sollte unbedingt durch den behandelnden Tierarzt abgeklärt werden.
Um die Beschäftigung der Tiere zu fördern, empfehlen wir 0,5-1 Teelöffel unter die frische Einstreu oder im Heu zu verteilen.
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